So verdauen Sie Ihre Kohlenhydrate

Die Kohlenhydrate machen in unserer Nahrung den größten Teil aus. Zu den Kohlehydraten gehören alle Getreideprodukte (Brot, Nudeln, Pizza,…) Reis und Kartoffeln. Die Kohlenhydratverdauung ist etwas komplizierter als die Fett- oder Eiweißverdauung und macht auch vielen Menschen große Probleme. Sie beginnt bereits in der Mundhöhle mit der a-Amylase, ein Enzym des Speichels. Diese a-Amylase zerlegt die großen Ketten zu kleineren Strukturen (Mehrfachzuckern z.B. Maltose). Durch das Kauen wird der Speisebrei mit dem Enzym vermischt und so schon ein Teil der Nahrung vorverdaut. Im sauren Milieu des Magens wird diese Verdauung sofort gestoppt, d.h. wenn die Nahrung nicht ausreichend gekaut wird (mindestens 20-30 Kaubewegungen) und das Essen zu schnell heruntergeschlungen wird, fehlt dieser erste Verdauungsschritt. Dieses ausreichende Kauen ist so wichtig, dass es einige Kliniken gibt, die sich auf das Trainieren des Kauens spezialisiert haben und die sogenannte ‚Mayer-Kur‘, die wohl berühmteste Darmkur, praktizieren. Die Wichtigkeit des Kauens kann gar nicht stark genug betont werden!

Nach der Mundhöhle wird im Dünndarm die Kohlehydratverdauung fortgesetzt, indem von der Bauchspeicheldrüse wieder die a-Amylase abgegeben wird. Sind die Kohlenhydrate noch nicht zerkleinert, weil die Nahrung nicht ausreichend im Mund gekaut wurde, muß nun die Bauchspeicheldrüse vermehrt Verdauungssäfte produzieren, was teilweise schon zu Problemen führt, aber meistens vom Körper noch geschafft wird.

Um die Kohlenhydrate aber aufnehmen zu können, müssen die zerkleinerten Strukturen noch weiter zu Einfachzuckern zerlegt werden. Dies erfolgt durch das Enzym ‚Disaccharidase‘, welches von der Dünndarmschleimhaut selbst abgegeben wird. Und genau hier liegt bei so vielen Verdauungsstörungen das Problem. Entweder ist durch eine Nahrungsmittelallergie die Darmschleimhaut chronisch entzündet oder durch den dauernden Verzehr belasteter Nahrung (Spritzmittel oder Konservierungsstoffe) die Darmschleimhaut so verschlackt, dass die Enzymproduktion nicht mehr funktioniert. Wenn aber die Enzyme die Kohlehydrate nicht vollkommen zerkleinern, können sie nicht aufgenommen werden, gelangen so unzerkleinert in den Dickdarm und führen dort zur Gärung! Die Produkte dieser alkoholischen Gärung sind Fuselalkohole, die zum Teil aufgenommen werden und dann stark die Leber belasten. Die bei der Gärung entstehenden Gase äußern sich bei den Betroffenen durch starke, relativ geruchlose Blähungen. Durch diese Gärung wird auch das Milieu im Dickdarm so verändert, dass sich Pilze (z.B. Candida albicans) ausbreiten können, die im gesunden Körper nichts zu suchen haben. Untersuchungen zeigen, dass heute bereits 50 % der Menschen krankhafte Candida Pilzbesiedelungen haben. Dies zeigt eindeutig, wie wichtig gerade die Enzymaktivität der Dünndarmschleimhaut ist.

Empfohlen werden kann hier, die Nahrungsmittelallergien zu behandeln und eine gründliche Darmreinigung durchzuführen. Die Darmreinigung muß mit geeigneten Hilfsmitteln über einige Wochen durchgeführt werden, um die Giftstoffe wieder aus der Darmschleimhaut zu entfernen. Außerdem sollten insgesamt nicht so viele gekochte und gebackene Getreideprodukte gegessen werden, sondern lieber rohes Obst und rohes Gemüse. Denn in rohem Obst und rohem Gemüse sind bereits so viele Enzyme enthalten, dass sich die Nahrung von selbst verdaut. Wer also glaubt, dass gekochte Nahrung für den gesunden Darm besser verträglich ist, liegt ganz falsch. Denn wer gekochte Nahrung ißt, belastet den Körper viel mehr, weil die durch das Kochen zerstörten Enzyme vom Körper produziert werden müssen. Deshalb hilft es auch sehr viel, zu den gekochten Mahlzeiten pflanzliche Enzymkapseln einzunehmen. Wichtig hierbei ist die Qualität und die Art der enthaltenen Enzyme.

Bei individuellen Fragen und Problemen bei der Durchführung der einzelnen Punkte sprechen Sie bitte mit Ihrem Therapeuten oder nutzen Sie das Forum. Bitte beachten Sie auch den Haftungsausschluss.

Dipl.Ing. Dipl.hol.ener.med. Dominik Golenhofen