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markusk
Teilnehmer

hi aha,

ich habe noch was von dir gelesen, das hat für mich absolute signal-funktion:

“Nichtstun ist schwer auszuhalten, ich denke immer, von nichts kommt nichts – vielleicht ist das ein Irrtum.”

In der Tat – ich stand auch mal an genau diesem Punkt. Ich dachte immer, die Zeit muss ich nützen, Langeweile und Nichts-Tun sei vergeudete Zeit. Das Leben sei eh nur so kurz. Von nichts kommt nichts usw. …

Auf die harte Art und Weise bekam ich auf diesen meinigen Ansatz die Retour-Kutsche.

Genauso tötend wie das Übermaß an Langeweile, ist das Übermaß am Gegenteil, dem permanenten Tun, und dem nie zur Ruhe kommen. Wenn du nie – gar nie – Ruhe gibst, dann ist das sehr ursächlich für deine Beschwerden. Jegliches Krankheitssymptom hat mitunter Signalfunktion der Körpersprache – und wenn dein Körper nach Ruhe schreit, dein Wille/Ego aber dies nicht erhöhrt, dann erst kommen die krassen Symptome, die dich letztlich in die Knie zwingen. In so einem Zustand dann Pianto nehmen, das ist der grundverkehrte Ansatz – und wie du merkst, funktioniert es auch nicht – weil es eben der verkehrte Ansatz ist und Pianto hier nicht sehr ursächlich wirkt, solange du nicht bereit bist runterzufahren.

Ruhe aktiviert den Vagus-Nerv (Ruhe-Nerv), und damit das Immunsystem – ohne Ruhephasen dankt irgendwann ganz einfach dein Immunsystem ab, es bricht ein und du erleidest eine chron. Infektion, und dann passiert es, dass man gar nicht mehr kann zur Ruhe kommen, weil sich der ‘Stress’ schon eingebrennt hat, und ein Runterkommen nicht mehr geht weil man permanent unruhig bleibt (durch die Infektion) – Pianto kann das dann nicht kompensieren, weil in erster Linie der Stress extrem hemmend wirkt, und in zweiter Linie erst die Übersäuerung und all die anderen Dinge – vor allem in deiner Situation.

Nimm mal alle deine Kräfte und deinen Mut zusammen, und mach folgendes an einem freien Tag:

1 stunde lang schreibst du auf Papier, was du jetzt alles tun könntest
in der 2. stunde machst du dann alles das nicht, was du in der stunde zuvor aufs papier geschrieben hast. im ersten moment fühlt sich das ähnlich an wie entzug, entzug von kaffee, usw. … (sucht)

durchhalten ist wichtig – dann irgendwann flacht es ab, und genau dann rutscht du erstmals wieder in muse, ins nichtstun und damit in den druckabfall – dein körper wirds dir danken. alle anderen dinge kannst du nachher dann schön langsam einführen, aber die wurzel sehe ich definitiv an deinem absoluten dauertun (stress).

Um auf deine Worte zurückzukommen – ja, ich meine es ist ein irrtum, dass von nichts nichts kommt. Wenn du ehrlich bist, hast du vermutlich schon bemerkt, dass es auch nicht besser wird, wenn man tut, tut, tut. Am Ende dieses untriebigen Tuns steht nämlich nicht das Glück – sondern das Geld. Und Geld alleine tut nicht gut, sondern das Nichts-Tun tut gut, wenn man es wieder erlernt hat 😀

Alles Gute,
Markus