#27491
andreas
Teilnehmer

@ Kira:

… wie sich doch die Bilder immer wieder gleichen!

>Ich habe tatsächlich mit allergischen Reaktionen zu kämpfen. Habe bis vor dem Fasten täglich ein Antiallergikum genommen, da ich einen unerträglichen Juckreiz hatte und teilweise rote Flecken bekommen habe.

Ja, ja, typisch.

>Es ließ sich aber nie ausmachen an welchen Nahrungsmitteln es lag. Auch bei einer Eliminationsdiät trat es machnmla auf, manchmal nicht.

Die allergischen Neigungen unterliegen oft Schwankungen. Das kann von der momentanen Immunleistung, Stress oder sonstwas abhängen. Bei mir war es während meiner schlimmen hochallergenen Phase auch so. Kurioserweise verschwanden die allergischen Reaktionen für ca. zwei Tage – bitte nicht lachen – wenn ich einen Gin-Tonic getrunken hatte. Das kann kein Mensch erklären.

Ab einem bestimmten Punkt ist es auch so, daß sich das Immunsystem nach und nach auf immer mehr Sachen einschießt bzw. immer sensibler auf kleinste Spuren von Allergenen reagiert. Dann hat man irgendwann Reaktionen auf Getreide, Milch, Ei, Fisch, Soja, Bohnen, Gewürze … Es wird irgendwann so uferlos, daß das kein Mensch mehr überblicken kann. Und wenn man irgendwann schon auf 3 g Weizen reagiert wie früher auf eine Scheibe Brot, dann ist auch nichts mehr nachverfolgbar, weil Spuren von Getreide überall versteckt drin sind. Oft sogar in Sachen in ausdrücklich als frei von dies-und-das und damit als dies-und-das-allergiker-geeignet bezeichnet werden. Die Zutatenlisten sind Märchen.

>Eine Glutenintoleranz ließ sich bei mir nicht nachweisen. Keine Zottenathrophie und die Blutwerte waren auch negativ.

Ja, das ist aber das Allergie-Diagnostik-Problem. Und da glaube ich keinem Schulmediziner mehr irgend etwas. Die IgE-Bluttests waren bei mir auch unauffällig. Aber ein Immun-Screening – nur ein anderer Test des selben Labors: LTT-Multiscreen – wies eine akute allergische Gesamtsituation nach. Wie das zusammen geht hat wir bis heute noch keiner erklärt. Die IgE-Bluttests taugen also nichts.

Dann wurden IgG4-Bluttests gemacht. Die sind in der Schulmedizin höchst umstritten. Das kreist ein richtiger Glaubensstreit darum. Jedenfalls kamen da prompt erhöhte Werte heraus auf all die Dinge, auf die ich nach subjektiven Empfinden auch Probleme hatte. Ich mußte denn ein Viertel Jahr eine Ausschlußdiät machen. Angeblich sind IgG4-Allergien solche mit kurzem Gedächtnis. Wenn man die Sachen meidet eine Zeit lang hat das Immunsystem schnell die Allergie vergessen – so die Ansage. Das Gegenteil war der Fall. Nach 1/4 Jahr wurde der Test wiederholt. Die hohen Werte von eingangs waren teilweise geringfügig gesunken, meist unverändert, teilweise sogar gestiegen (!) und was am frustrierendsten war: die Sachen, auf die ich ausgewichen bin, waren nun auch schon auffällig.

>Seit ich Faste brauche ich das Antiallergikum zwar nicht mehr, bin aber auch nicht schlauer als vorher, da ich ja nicht weiß, was ich nun nicht vertragen habe.

Ja, eben. Die Ausschlussdiäten sind ja nur eine Anpassung an die Störung, zwecks Vermeidung der Reaktionen, aber keine Therapie. Zudem schwächen sie ja langfristig den Körper, weil er alle möglichen Nährstoffe verenthalten bekommt, verschlimmern die Lage also langfristig.

>Ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich mein Immunsystem durch fasten und anschließende Darmreinigung /-sanierung wieder einigermaßen stärken kann.

Durch Fasten bestimmt nicht. Durch Darmreinigung/-sanierung schon eher. Mit einiger Wahrscheinlichkeit geht dadurch die Allergieneigung zurück, d.h. das Immunsystem lebt seine Allergien dann nicht mehr so aus. Die Allergien an sich, die eigentlichen Fehler im Hintergrund, bestehen aber fort.

>Für weitere Tips bin ich natürlich dankbar. Z.B. an welche Art von Arzt ich mich mit diesem Problem wenden könnte. Untersuchungen beim Internisten und beim Allergologen führten zu keinem Ergebnis.

Die Allergologen sind die letzten Heuler.

>Von den Ärzten bei denen ich war wird immer alles auf die psychische Seite geschoben. Ich bestreite ja auch nicht, das da was dran ist. Habe schon viel an meinem Leben geändert. Entspannungsübungen, Sport, etc. und fühle mich eigentlich sehr wohl, so wie mein Leben ist und möchte daran nichts mehr ändern, oder missen.

Das war bei mir auch so. Die Diagnose “psychisch bedingt” ist ihr Ausstiegs-Joker Patienten loszuwerden, bei denen sie nicht mehr weiter wissen. Nur die wenigsten haben den Mumm zu sagen, sie wüßten nicht mehr weiter.

Ich war seinerzeit bei einem Endokrinologen, der einiges Renomée besitzt, ein Prof. Der hat sich bestimmte Blutwerte von mir angeguckt und wie sie sich im Zeitablauf verändert haben. Dann hat er gesagt, meine Werte passen in kein ihm bekanntes Krankheitsbild und es würden bei mir sogar Werte schwanken, die angeboren fix sind/sein sollten. Dann hat er am Labor gezweifelt und immer und immer wieder die selben Werte von verschiedenen Labors testen lassen. Ergebnisse immer übereinstimmend, aber unerklärlich. Dann wollte er mir eines Tages schon einen Notfallpatientenpass ausstellen, weil meine Werte so schlecht seien, daß er sich wundern müsse, wie ich überhaupt noch fähig bin herumzulaufen. 2 Wochen später bei der nächsten Messung waren die Werte fast normal. Wieder 2 Wochen später grenzwertig schlecht und so weiter wie bei Lotto. Dann hat er mich für psycho-somatisch krank erklärt und aus der Praxis komplementiert. Ich habe mir daraufhin meine Krankenakte von ihm herausgeben lassen und die Befunde durchgeblättert. Er hat einfach chaotisch immer und immer wieder bestimmte Sachen getestet. Es hat sich ständig im Kreis gedreht.

>Vielen Dank schon mal für weitere Tips.

Ich kann Dir einen oder mehrere Tipps geben. Möchte hier im Forum aber nicht auf andere Therapie-Angebote verlinken. Das wird oft als Werbung eingeschätzt.

Du kannst Dich bei mir melden unter hhkandy@yahoo.com

Gruß

Andreas