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    wendsday
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    Hallo zusammen,

    ich finde es super, dass es so ein Forum gibt. Deshalb versuch ich gleich mal mein Glück eine Antwort auf meine Fragen zu bekommen.
    Also erstmal zu meiner Geschichte. Ich bin 25 Jahre alt. Anfang Dezember bin ich wegen einem Verdacht auf Blinddarmentzündung ins Krankenhaus gekommen. Ich hatte zwei Tage vorher Schmerzen im Unterleib die abwechselnd in den Oberbauch (als hätte ich dort einen heftigen Muskelkater) gezogen sind. Keine Bauchschmerzen, konnte alles Essen, kein Durchfall, kein Erbrechen. Nach einer Tablette Paracetamol waren die Schmerzen weg. Bin dann am nächsten Tag zum Hausarzt, der Blut abnahm. Raus kam dabei, dass meine Entzündungswerte extrem hoch waren (138). Naja und mein Bauch hatte eine Abwehrspannung, sodass mein Hausarzt auf Blinddarm tippte. Im Krankenhaus kamen die Ärzte zu dem Entschluss (nach Ultraschall), dass ich einen geplatzten Blinddarm hätte. Und musste sofort zur Op (hatte aber keine Schmerzen, war alles in Ordung, hätte auch joggen gehen können). Bei der Op kam dann raus, dass es nicht der Blinndarm war, sondern eine Entzündung am Darm, ich glaube zwischen Dünn- und Dickdarm, mit Fistel und Abszess. Ich hatte dann eine Ileocoecal-Resektion. Während des Krankenhausaufenthaltes machte mir eigentlich nur die Narbe zu schaffen, sonst war alles ok und zu Hause konnte ich mich wegen der Narbe auch nicht richtig bewegen.Mittlerweile merk ich von der Narbe nichts mehr. Jetzt ist der pathologische Bericht von der Gewebeprobe da und dort steht als Diagnose: Ileocoecal-Resektat mit chronisch rezidivierender, fokal abszedierender und fistelnder Entzündung im Bereich der Bauhin`schen Klappe. Ausgeprägte entzündliche Reaktionen im mesenterialen Fettgewebe. Oraler und aboraler Resektionsrand ohne nennenswerte entzündliche Veränderungen. Der Gesamtaspekt der Läision ist vereinbar mit einem Morbus Crohn. Was hat das zu bedeuten? Ist es sehr wahrscheinlich das ich Morbus Crohn habe und kann man das aus einer einzelnen Gewebeprobe überhaupt sagen? Ich hatte vorher keine Probleme erst zwei Tage vor der Op. Ich hab zwar eine gute Verdauung, hab täglich morgens einmal Stuhlgang, was ich eher als angenehm empfinde. Vor zwei Jahren musste ich für eine zeitlang öfters mal plötzlich auf Klo, dann kam der Stuhl kurz rausgeschossen und dann war gut. Hatte ich auch nur 1 x die Woche, wenn überhaupt. Ging dann auch weg. Hatte nie Magen- und Darmprobleme, nie eine Grippe oder Infekt. Nie nennenswerte Bauchschmerzen, keine Übelkeit, kein Erbrechen. Kann alles Essen. Mein Gewicht ist konstant. Mache viel und gerne Sport. BIs Ende Februar hatte ich allerdings über 4 Monate abends fast täglich Unterleibsschmerzen, aber lange nicht so doll wie kurz vor der Op und hatte auch keine anderen Beschwerden. Die Unterleibsschmerzen sind dann weggegangen und kamen bis jetzt auch nicht wieder. Wie kann das sein, dass ich nie extreme Beschwerden bis kurz vor der Op hatte und dann gleich einen stark entzündeten Darm mit Fisteln und Abszess? Kann das auch was anderes wie Morbus Crohn sein. ich glaub, dass die Ärzte auch sagten, dass ich ein Riss im Darm hatte, muss nochmal meinen Arzt fragen, kann ich aus dem Bericht nicht rauslesen. Kann die Entzündung auch vom Riss kommen? Was würde das für mich bedeuten Morbus Crohn zu haben?
    So jetzt hab ich genug Fragen gestellt. Ich würde mich über Antworten freuen, da es für mich schon eine schlimme Vorstellung ist so eine Krankheit zu haben, da ich vorher nie krank war, noch nichteinmal eine Erkältung.

    Viele Grüße!!!

    #39573
    dg
    Administrator

    Hallo,

    so wie Ihnen, geht es vielen, die zuerst in Konakt mit der modernen Medizin kommen. Man versucht Sie natürlich in eine Schublade zu schieben, denn Sie wollen ja wissen was Sie haben. Alles was bei der OP gefunden wurde, passt nach allen Beurteilungen zum Morbus Chron. Beginnt eben oft genau in der Region, dann sind Fisteln typisch und eben auch eine Entzündung im Gewebe mit typischen Veränderungen. Somit stimmt diese Diagnose als Vermutung. Mehr und nicht weniger.

    Was aber sagt die Diagnose über die Ursachen oder die Entstehung und das was Sie weiter machen sollen. Da Sie jetzt keine Beschwerden haben, wird man Ihnen auch nichts empfehlen, vermutlich noch nicht mal Salofalk oder ähnliches.

    Jede Erkrankung beginnt einmal und so ist es auch bei Ihnen. Ich vermute, dass Sie schon Jahre lang einen leicht schleichenden Prozeß im Bauch haben, den man aber nicht bemerkt. Ein gesunder Stuhlgang ist fest und man benötig kein WC-Papier. Wie war das bei Ihnen die letzte Jahre? Doch eher klebrig und 5 mal abwischen….
    Zu diesen Problemen kann es aus verschiedenen Gründen kommen:

    – Antibiotika? Wann haben Sie in den letzten 10 Jahren welche nehmen müssen?

    – Ernährung, Süßigkeiten,….

    – Besonders häufig bei Morbus Chron ist eine Milcheiweißunverträglichkeit. Wieviele Milchprodukte essen Sie?`

    – Wann waren Sie beim Zahnarzt? Wurden da Amalgamfüllungen eingesetzt oder herausgenommen?

    – Stress? Gab es was in den letzten Jahren?

    – Impfungen wegen Reisen oder Grippe?

    Andere Dinge, die Sie vielleicht nicht erzählt haben?

    ——————————-
    Wir sollten versuchen herauszufinden, was es bei Ihnen war. Ich würde Ihnen dann auch einiges Vorschlagen, was SIe zun können und wie Sie auch für die Zukunft selber präventiv ekrennen können, ob Sie eine leichte schwelende Entzündung haben. Natürlich warten wir jetzt die regeneration ab, aber so 3-6 Monate nach der OP, kann man da schon mal nachsehen. Wenn alles gut ist um so besser, wenn es aber was gibt, was Sie nicht bemerken, dann haben Sie Zeit es vorher zu lösen und nicht auf die OP zu warten. Statistisch bekommt jeder Morbus Crohn Patient alle 10 Jahre ein Stück Darm herausgeschnitten (immer das Stück, wo es die Entzündung gibt. Nach der OP ist es gut und dann beginnt es woanders erneut. Deshalb gilt: Finden Sie die Ursache und beseitigen Sie diese!

    Grüße

    Dominik Golenhofen

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