Carnitin

L-Carnitin ist das natürliche Carnitin – eine vitaminähnliche Substanz.

  • für Carnitingaben sollte ausschließlich das natürliche Carnitin, also das L-Carnitin verwendet werden, nicht aber das D-Carnitin. Nur die L-Form kommt in der Natur vor und übernimmt wichtige Funktionen im Organismus.
  • bei der chemischen Herstellung von Carnitin entsteht ein Gemisch aus D- und L-Form und kann deshalb nicht empfohlen werden. Bei der biotechnischen Herstellung durch Bakterien entsteht dagegen nur das wertvolle L-Carnitin. Der menschliche Körper kann L-Carnitin aus den beiden Aminosäuren L-Lysin und L-Methionin bilden.
  • täglich produziert der Organismus etwa 16 Milligramm L-Carnitin. Als Hilfsstoffe bei dieser Synthese werden Vitamin C, Vitamin B6, Vitamin B12, Niacin, Folsäure, Eisen sowie verschiedene Enzyme benötigt. Ein Mangel eines einzigen dieser Stoffe kann zu einer eingeschränkten Produktion führen.
  • das körpereigene Carnitin hat eine wesentliche Bedeutung für einen geregelten Fettstoffwechsel und die Verbrennung der körpereigenen Fette
  • schwerer Carnitinmangel hat den Zusammenbruch der Fettverbrennung zur Folge (ist eher selten der Fall)
  • der Energiestoffwechsel des Herzens ist von der Fettverbrennung und somit auch von Carnitin abhängig
  • da der Herzmuskel auf besonders gute Fettverbrennung angewiesen ist, ist die Carnitin-Konzentration im Herzmuskel 100-mal höher als im Blut
  • schwerer Carnitinmangel führt daher zur Herzmuskelerkrankung mit Fettansammlung im Herz
  • Carnitin ist ein wichtiges Mittel gegen Herzrhythmusstörungen und wird auch in der begleitenden Behandlung von Diabetes eingesetzt
  • Carnitin ist kein verbotenes Dopingmittel, sondern eine natürliche, vitaminähnliche Substanz
  • Ergebnisse neuester Untersuchungen besagen, dass bereits geringe Dosen von Carnitin zur Stärkung des Immunsystems beitragen und auch bei älteren Menschen mit neurologischen Störungen dadurch die Hirnleistung verbessert werden kann
  • Sportler mit hohen Ausdauerleistungen haben erhöhten Verbrauch an Carnitin. Der Verbrauch von ist oft höher als es durch die Synthese hergestellt wird, weshalb zusätzliche Gaben leistungssteigernd wirken und empfehlenswert sind
  • sehr wenig Carnitin enthält die pflanzliche Nahrung, weshalb bei Vegetariern ein latenter Carnitinmangel entstehen kann
  • starker Carnitinmangel wird in erster Linie durch fehlende Eigenbildung im Körper hervorgerufen und kann genetisch bedingt sein
  • auch erhöhte Ausscheidung mit dem Urin kann zu Carnitinmangel führen
  • schwerer Carnitinmangel verläuft tödlich, wenn er nicht behandelt wird; dies kann durch zusätzliche Carnitingaben erfolgen

Anmerkung:

Insbesondere bei Personen, die Antiepileptikum einnehmen, an chronischen Nierenerkrankungen leiden, Dialyse-Patienten usw., ist eine Überprüfung/Ergänzung des Carnitinspiegels sehr wichtig, weil sie durch die Medikamente und Behandlung vermehrt Carnitin verlieren.

Risikogruppen:

Dialysepatienten, Epileptiker, Alkoholiker, Patienten mit Drogenmissbrauch und Leberzirrhose, Sportler


Empfehlenswerte Tagesdosierung als Nahrungsergänzung
:

  • Gesunde Erwachsene: ca. 30 – 100 mg
  • Risikogruppen/Patienten mit Herzschwäche 400 – 1000 mg
  • Sport treibende ca. 1000 mg
  • Ausdauersportler führen täglich teilweise bis zu 4 g und mehr Carnitin zu (verbesserte Sauerstoffaufnahme)
  • bei der Behandlung von Altersdemenz haben sich ca. 2 g als wirksam erwiesen
  • die Körperreserven betragen 20 – 25 g
  • täglich gehen über den Urin ca. 70 mg verloren

Bei individuellen Fragen und Problemen bei der Durchführung der einzelnen Punkte sprechen Sie bitte mit Ihrem Therapeuten oder nutzen Sie das Forum. Bitte beachten Sie auch den Haftungsausschluss.

Dipl.Ing. Dipl.hol.ener.med. Dominik Golenhofen